Am gestrigen Tag war ich online zu Gast beim Webinar „Sicheres Wohnen“, genauer gesagt: Oberbergischer Kreis: Informationsveranstaltung zum Einbruchschutz und zur Internetsicherheit. Diese Veranstaltung wurde von der VHS Oberberg ausgerichtet.
Die Moderatoren waren die Kriminalbeamten Walter Steinbrech und Frank Jaeger. Folgend meine Zusammenfassung.
Die älteren Mitbürgerinnen und Mitbürger können sich vielleicht noch an Zeiten erinnern, in denen man einen Wachhund oder eine Gans auf dem Hof abgestellt hatte. Menschen mit kriminellen Energien haben die „Algorithmen“ der Tiere, nämlich Futter, längst erkannt und mit Gift gemischt, um auf den Hof zu gelangen.
Was ist wirklich sicher? Nichts ist wirklich sicher, hundertprozentige Sicherheit gibt es nur in der Mathemathik.
In Sicherheitskonzepten berücksichtigt man die Faktoren Risiko und Wahrscheinlichkeit. Wie hoch ist die Wahrscheinlichkeit, dass jemand absichtlich mit einem Flugzeug in Wohnhäuser fliegt? Gleich Null, es wäre kein Schaden an der Gesamtwirtschaft. Ereignisse dieser Art aus der Vergangenheit beruhen auf Verkettung menschlichen Versagens.
Sicherheitskonzepte schreibt man von außen nach innen. Die Gefahr beginnt zum Beispiel oft beim Zaun, beim Gartentor, beim Schloss. Je länger der Widerstandszeitwert, also ab dem Zeitpunkt des Ansetzens bis zum vollendeten Einbruch, desto eher lassen die Täter von der Tat ab. Deshalb rät die Kriminalpolizei oft auch, das Fahrrad mit mehreren Schlössern festzuschließen.
Begonnen hat das Webinar mit dem Gelegenheitstäter, der schnell rein und schnell wieder raus will. Der Plantäter hingegen lässt sich vor Ausübung seiner Taten lange Zeit.
Zu berücksichtigen sind:
– Oganisatorische Maßnahmen: prsonelle Maßnahmen, Anwesenheitssimulation
– Aktiv Sichern: Schloss & Riegel, mechanische Sicherheitstechnik
– Überwachen und Melden: Sozialkontrolle, Alarm & Video
Mechanik im Fenster oder Elektronik?
– Widerstand durch Mechanik; erhöhter Widerstandswert und bietet tatsächlichen physischen Widerstand
– Meldung durchz Elektronik: Bei Auslösung aufgrund des Abschreckungseffekts
Die klassische Einbruch- und Überfallmeldeanlage (wird von KfW-Bank auf Antrag gefördert):
– fehlalarmfrei
– funktionssicher
– sabotagesicher
– bedienungsfreundlich
– aufgeschaltet
– VdS-, und VdS-Home-konform
Smart-Home – Intelligentes Zuhause?
Täter fahren durch die Gegend und schauen sich nach offenen Netzwerken um und verkaufen diese Daten im Internet.
Im Urlaub die Stiefel vor die Tür stellen, das erweckt bei potentiellen Tätern den Eindruck, dass jemand zuhause ist.
Smart Home = Smart Security?
– Steuerung der Anwesenheitssimulation
– Überwachung der Fenster und Türen
– einfache Montage und Installation
– Fernzugriff möglich
– (Noch) kein Ersatz für hochwertige Einbruch- und Überfallmeldeanlage
– Sicheres Heimnetzwerk und regelmäßige Updates sind Grundvoraussetzungen; sind Kenntnisse vorhanden?
– Keine einheitliche Standarts, nicht alle Geräte/Hersteller sind kompatibel
– offene oder geschlossene Lösung?
Fensterverriegelung
– Pilzkopfverriegelung am Fenster vernünftig installieren
– Steg unten an beiden Fensterflügeln
– Doppelflügiges Fenster: Sicherung wird als Richtschnur etwa 350 Euro kosten
– Terassentür etwa 100 Euro mehr
– Gesamt für ein Haus etwa 4.000-8.000 Euro
Viele Menschen neigen dazu, alles Negative von sich abzuweisen. Hier ein paar Beispielaussagen aus langjährigen Erfahrungen der Kriminalpolizei:
Hoffentlich weiß das auch der Einbrecher, denn der hat keine hohe Beuteerwartung – Die günstige Gelegenheit ist entscheiden.
In nur wenigen Minuten mit einem Schraubendreher?
Auch das verloren gegangene Vertrauen in meine „vier Wände“, das verschwundene Sicherheitsgefühl und die verloren gegangene Lebensqualität? Wie sieht es bei Unterversicherung und Obliegenheitsverletzungen aus?
Am 19. März 2022 werde ich auch bei der Online-Veranstaltung „Klicks – Momente für Internetnutzerinnen- und Nutzer“ zu Gast sein.