Leugnen, bis der Arzt kommt

Seit Beginn der Corona-Pandemie sehen wir in Medien oft, dass die Existenz des Coronavirus angezweifelt wird. Auch wenn Viren nachweislich vorhanden sind: viele können sich etwas, was nur unter dem Mikroskop sichtbar ist, nicht vorstellen.
Ein Beispiel nach ähnlichem Prinzip ist das AIDS-Virus: bisher sind 32 Millionen weltweit an der AIDS-Erkrankung gestorben, und dennoch gehen manche das Risiko bewusst ein, und manche derer prahlen auch noch damit.
Zwar sind bisher nicht 32 Millionen Menschen an Corona gestorben. Allerdings sprechen wir beui der Existenz von COV19 von inzwischen Monaten, in denen weltweit knapp 2,1 Millionen Menschen verstorben sind (Stand: 05. April 2021). Allerdings ist das HI-Virus ausschließlich über vermehrte Speichelübertragung, durch Blutkontak und durch sexuellen Kontakt übertragbar, während bei Corona die Aerosolen genügen, die allein durch Atmung in der Luft wirbeln.

Leugner gab es schon immer, so wird zum Beispiel seit vielen Jahrzehnten der Holocaust geleugnet, dabei gibt es noch immer genügend Zeitzeugen und Gegenstände aus dieser Zeit sowie Dokumente (in Gedenken an mehr als 50 Millionen Menschen).
Andererseits aber behaupten Verschwörungstheoretiker immer wieder perfide Unwahrheiten, die nicht belegbar sind, sondern einfach nur glaubwürdig verkauft. So gibt es zum Beispiel eine kurze Videosequenz, die über wenige Sekunde bei Nacht aufgezeichnet wurde, worauf man behauptete, dass dies das Monster von Loch Ness in Schottland gewesen sei, weil in dem Video etwas aus dem Wasser ragte. Andere Verschwörungstheoretiker haben in der Vergangenheit für ein Video Gegenstände durch die Luft wirbeln lassen und danach behauptet, es handele sich um eine fliegende Untertasse. Wieder andere Verschwörungstheoretiker zweifeln noch heute die erste Mondlandung an.

Viren sind zweifelsfrei nachgewiesen. Auch wenn Viren mikroskopisch sind, sodass sie nur unter einem Mikroskop zu sehen sind (wir sprechen hier von einer Größenordnung im Nanometerbereich), sind sie dennoch unter uns. Man kann Viren nicht schmecken, nicht riechen, nicht fühlen, und nicht sehen, aber sie existieren.

Nicht jeder Mensch, der sich etwas nicht vorstellen kann, wird automatisch zum Verschwörungstheoretiker.
Jeder Mensch verfügt über unterschiedliche Lernfähigkeit. Eine der vier Lernfähigkeit ist die haptische Fähigkeit – niemand ist schlauer oder dümmer als andere Menschen. Menschen mit haptischer Lernfähigkeit brauchen etwas zum Anfassen, um einen Bezug dazu aufbauen zu können, als „Eselsbrücke“, sozusagen. Es kann also kein Verbrechen sein, dass sich jemand etwas nicht vorstellen kann. Bei einer Größe von Nanometern gestaltet sich das Anfassen eben schwierig.
Bei dieser Pandemie, bei der das Abstandhalten unabdingbar ist, haben es Menschen mit unterschiedlichen psychischen Vorerkrankungen besonders schwer.
Zu diesen Menschen zählen zum Beispiel Menschen, die an Klaustrophobie der sogenannten „Platzangst“ erkrankt sind – dies bedeutet nicht, dass diese Menschen Angst haben, zu platzen, sondern sie fühlen sich in vielerlei Räumlichkeiten schnell eingeengt. Auch zählt zu den (Vor-)Erkrankungen das Asperger-Syndrome, einer Form von Autismus (kennen wir unter anderem aus den Medien von Greta Thunberg).
Auch Menschen mit Alzheimer, einer Form von Demenz, zählen zu den Zweiflern. An Demenz Erkrankte haben es sowieso schwer, denn ihnen fehlt die Reflexion: manche gehen beispielsweise bei Minusgraden barfuß vor die Tür, frieren sich Gliedmaßen ab, aber begreifen nicht, dass das Eine die Folge des Anderen ist, sondern für diese Menschen sind dies zwei verschiedene schreckliche Ereignisse: die Kälte und das Abfrieren der Gliedmaßen. Offiziell, also nachgewiesen, sind mehr als 40 Möglichkeiten der Dezenz, inoffiziell sind es mehr als 70 Formen der Demenz.
Jeder Organismus reagiert indivieduell, allerdings kann eine Demenz bei Behinderten auftreten oder auch bei Menschen nach mehrjährigem Alkohol-, und/oder Drogenkonsum – je nach dem, wie intensiv und wie lange man bis dahin konsumiert hat. Sowohl bei Behinderten als auch bei Demenzerkrankten als auch bei Alkohol-, und/oder Drogenkonsumenten kann eine Schizophrenie die Folge sein, welche die Situation ebenfalls erschwert, ebenso wie Paranoia, alsi Wahnvorstellungen.
Bundesweit leben 1,3 Millionen Menschen mit Demenz unter uns, und laut Krankenkassen werden es mehr werden. Rechnen wir noch die hier genannten Menschen mit anderen Krankheitsbildern hinzu, sprechen wir doch von einer Personenanzahl im zweistelligen Millionenbereich.
Wiederum andere Menschen haben bereits ihrer Kindheit nichts anderes beigebracht bekommen, als dass man das Negative einfach ausblenden kann und nur das Positive sieht.

Wie oben erwähnt, kann man sich nicht mit dem HI-Virus infizieren, weil man an einer Tasse getrunken hat, an der vorher ein HIV-poritiver Mensch getrunken hat, sondern „nur durch übermäßigen Speichelfluss, bei direktem Wundkontakt und beim Geschlechtsverkehr.
Das Corona-Virus ist da wesentlich aggressiver: es ist schon bei körperlicher Nähe von weniger als 1,5 Metern übertragbar, denn die Aerosolen, die sich in unserer Atemluft aus Mud und Nase befinden, reichen zur Übertragung vollkommen aus.
A propos Aerosolen: das deutsche Gesetz definiert als Stoffe die Aggregatszustände fest, flüssig oder gasformig. Und im Paragraph 224 Strafgesetzbuch (StGB), gefährliche Körperverletzung, dort im Absatz 1 (Zitat) „…, mit Gift oder mit anderen gesundheitsschädlichen Stoffen“. Der Straftatbestand der gefährlichen Körperverletzung liegt auch dann vor, wenn jemand die Mund- und Nasenbedeckung nicht trägt und sich weniger als 1,5 Meter von der nächsten Person aufhält. Zwar ist der § 224 ein Antragsdelikt, der Straftatbestand ist dennoch vorhanden.
Ob auf einem Parkplatz eines Discounters oder auf Bahnsteigen die Mund- und Nasenbedeckung getragen werden muss, entscheiden diejenigen, die über das Hausrecht verfügen, sei es die Deutsche Bahn, sei es die Discounter.

Nochmal: dass sich jemand etwas nicht vorstellen kann, ist kein Verbrechen. Dass sich jemand etwas nicht vorstellen möchte, rührt auf irgend einer Art von Reflexion, die bei manchen eben nicht mehr vorhanden ist. Aber Menschen mit ihren Gedanken allein zu lassen, ist bei niemandem eine gute Wahl. Alle Menschen sind soziale Lebewesen.
Und auch diejenigen, die noch reflektieren können, sollten angemessen entlohnt werden – menschlich wie finanziell.

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