Die befohlene Freiheit des Otto Mühl

Oder: Wie Otto Mühl Kunst und Menschen für den Missbrauch missbrauchte,

Der 8. Mai 1945 gilt noch heute europaweit als Stunde Null, das besiegte Deutschland wurde unter den Besatzungsmächten Frankreich, England, den USA und Russland aufgeteilt. Es begannen die Nürnberger Prozesse, von den Alliierten angeführt. Im Jahr 1954 wurde die Bundeswehr gegründet, unter Aufsicht der Alliierten. Erst im Jahr 1955 holte der erste Bundeskanzler, Conrad Adenauer, die letzten deutschen Kriegsgefangenen nach Hause. Die Prozesse gegen die deutschen Kriegsverbrecher verliefen nur schleppend, dennoch wurden immer häufiger ehemalige Funktionäre der SS und der NS in der Bundeswehr und im Bundestag ausfindig gemacht.
Gerade einmal 20 Jahre nach Ende des Zweiten Weltkriegsende zogen die USA in den nächsten Krieg, diesmal nach Vietnam. Auch diesmal glaubte man, in kurzer Zeit zum Ziel zu kommen. Doch erneut irrte man sich, man setzte gegen die Rebellen sogar Napalm ein.

Ebenfalls Mitte der 1960er Jahre begann in San Francisco die Hippie-Bewegung, man protestierte gemeinsam gegen den Krieg und für den Frieden. Viele in bunter Kleidung, manche ohne. Im häufiger zelebrierte man die Freie Liebe – immer häufiger auch nach Konsum von Cannabis und von LSD. Als im Jahr 1968 das Woodstock-Festival ausgerichtet wurde, um gegen den Krieg und für den Frieden zu demonstrieren, befand sich die Flower-Power-Bewegung bereits auf ihrem Höhepunkt.
Man gründete Lebensgemeinschaften mit Personen außerhalb des eigenen Familienstandes, sogenannte Kommunen. Die Zahl der Kommunen stieg, immer häufiger zeugten Kommunen-Mitglieder, sogenannte Kommunarden, Kinder. Auch im Jahr 1968 fanden in Frankreich und in Deutschland die Studentenbewegungen statt.
Der Sinn der meisten Kommunen bestand darin, sich gegen das System aufzubegehren, also galt Arbeit uncool, und über alles musste diskutiert werden, selbstverständlich demokratisch abstimmend, denn von Diktatur hatten viele ja die Nase voll, wobei das Spießbürgertum überwog.

Die Nase gestrichen voll von dem anti-autoritären Gerotze und Raus-Aus-Der-Diktatur hatte Otto Mühl. Im Jahr 1925 in Österreich geboren, wurde er im Alter von 18 Jahren in die Wehrmacht berufen, begann eine Offiziersausbildung und wurde Leutnant.
Nach dem Krieg studierte er Deutsch und Geschichte auf Lehramt, danach auch Kunstpädagogik an der Akademie der bildenden Künste in Wien. Bereits während seines Studiums arbeitete er als Maltherapeut. Seine Art von Kunst nannte er “Materialaktionismus“.

„Manchmal [habe ich] das Bedürfnis, mich wie eine Sau im Schlamm zu wälzen. Mich provoziert jede glatte Fläche, sie mit intensivem Leben zu beschmutzen. Ich krieche auf allen Vieren darauf herum und schleudere den Dreck nach allen Richtungen.“

– Otto Mühl –

Im selben Jahr der Studentenproteste in Frankreich und in Deutschland mietete Otto Mühl in Wien eine Wohnung, um dort eine Kommune zu gründen. Ihren Lebensunterhalt bestritten diese Kommunarden durch Vertrieb selbstgedrehter Aktionsfilme und mittels Nachhilfestunden. Er lud immer wieder Künstler zu sich ein, bis sich ein fester Bestand von 10 Leuten eingefunden hatte, um eine Kommune zu gründen. Für seine Aktionen gebrauchte er metallische Gegenstände, Menschen und organische Stoffe, also auch Kot, Urin, und Blut. In all seinen Aktionen spielten Nacktheit und das Penetrieren von Körperöffnungen aller Art eine übergeordnete Rolle. Außerdem gebrauchte er für den Geschlechtsakt Ausdrücke wie “pudern“ und “ficken“ – für viele Kommunarden aller Altersklassen sicher ein Anreiz, sich dem nach außen hin spießigen Leben der damaligen Normalität zu entziehen. Seine Aktionsfilme hat er zum Beispiel “Wehrertüchtigung“, “Stille Nacht“ (darin wird auf dem Leib einer nackten Frau ein Schwein geschlachtet), “Der Geile Votan“ und “Scheißkerl“ genannt.

Im Jahr 1972 kaufte er den Friedrichshof, gelegen im Burgenland, 60 Kilometer südöstlich von Wien. Mühl und seine Kommunarden restaurierten das ehemalige Landgut des Erzherzogs Friedrichs. In Spitzenzeiten zählte die Otto-Mühl-Kommune etwa 600 Bewohner. Vom Friedrichshof aus baute Otto Mühl zusammen mit seiner zweiten Frau eine Struktur auf, zu der weitere Stadtkommunen in Wien, München, Genf, Paris, Hamburg, Bremen und Oslo hinzukamen. Den gesamten Komplex nannte Mühl Aktionsanalytische Organisation (AAO).

Prinzipien seiner Kommune:

– Freie Sexualität
– Gemeinschaftseigentum, also kein Privatbesitz
– und gemeinsames Kinderaufwachsen

Allerdings gab es noch mehr Aussteigerinnen und Aussteiger, denn viele kamen mit seinen Erziehungsmethoden nicht zurecht. Alle Kommunardinnen und Kommunarden mussten die Haare kurz geschoren haben, um möglichst keinem Schönheitsideal zu entsprechen und um möglichst gleich wie die anderen der Kommune auszusehen.
Auch Kinder waren Gemeinschaftseigentum. Es gab regelmäßig Diskussionen über das aktuelle Tagesgeschehen vor der versammelten Kommune. Kinder, die sich den Kommunenregeln widersetzt hatten, mussten sich vor versammelter Kommune am Mikrofon dafür rechtfertigen.

Der im Jahr 2009 veröffentlichte 81-minütige Dokumentarfilm “Die Kinder vom Friedrichshof“ von Juliane Großheim hat mehrere Preise gewonnen. Zu Beginn berichtet Otto Mühl einem Besucher von seiner Idee (Ideologie):

»Es sind 30 Frauen hier und jede will mindestens ein Kind haben. Ich werde also mit 80 von einer tollen Jugend umtummelt sein, und zwar von einer Jugend und von Kindern, die nicht geschädigt sind, die wirklich gesund sind, es wird eine reine Freude sein.«

Außerdem berichtet im Trailer die ehemalige Kommunardin und Mutter der Protagonistin im Film:

»Ja, die Nina ist von mir weggekommen als sie ein Jahr alt war und ich hab` sie dann mit zweieinhalb wiederbekommen. Aber ich wusste nicht, wie ich mich hätte wehren sollen, weil wenn ich mich gewehrt hätte, wäre es der Nina noch schlechter gegangen. Weil, das hieße ja, dass die Nina in der Struktur, die wir ja hatten, noch weiter nach unten gerutscht wäre. Weil, die Struktur der Mutter hat natürlich die Struktur des Kindes bestimmt. Das war auch ein Mittel, um einen stillzuhalten.«

Und nun der Trailer:

Trailer- Die Kinder vom Friedrichshof/ The children of the Commune from Sandra Merseburger on Vimeo.

Ebenfalls in diese Kommune hinein geboren ist der heutige Regisseur Paul-Julien Robert. Er drehte den Dokumentarfilm “Meine keine Familie“, welcher im Jahr 2013 veröffentlicht und ebenfalls mehrfach ausgezeichnet wurde. “Was bedeutet Familie, wenn man ohne Familie aufgewachsen ist?“, fragt er darin.
Im Vorspann werden Filmschnitte aus der Kommune eingeblendet, man sieht die Kommunardinnen mit ihren Kindern beim Spielen mit den Kindern. Er erzählt, dass er im Jahr 1979, drei Jahre nach Einzug seiner Mutter, in diese Kommune hinein geboren ist.

»Ich habe erwartet eine nette Kommune.«, berichtet seine Mutter.

Er selbst erzählt: »Als ich vier Jahre alt war, wurde meine Mutter zum Geld verdienen nach Zürich geschickt.«
Dazu seine Mutter; »Ich bin öfter zum Auto gegangen und hab` gesagt: ich will nicht in die Schweiz. Eines Tages musste ich weg und dich alleine lassen.«

Dann wird Otto Mühl gezeigt, wie er vor der Kommune zu den Kindern ins Mikro sagt: »Ich bestimme hier die Struktur.«

Am Ende des Trailers Paul-Julien Robert im Gespräch mit seiner Mutter:

»Dass er mit den Kindern machen konnte, was er wollte, und dass es keinen Widerstand gab, das ist aber extrem gefährlich.«
»Das ist extrem gefährlich.«, bestätigt sie.

Auch zu diesem Film der Trailer:

Wie die Mutter im ersten Trailer berichtet hat, war es kaum möglich, sich gegen das Diktat Otto Mühls zu wehren. Doch einige Ex-Mitglieder brachten den Mut dazu auf und stellten Strafantrag. Ab 1988 wurde die Kommune mit all ihren Stadtkommunen nach und nach aufgelöst. Im Jahr 1991 wurde Mühl wegen Sittlichkeitsdelikten, Unzucht mit Minderjährigen bis hin zur Vergewaltigung, Verstößen gegen das Suchtgiftgesetz und Zeugenbeeinflussung“ zu sieben Jahren Haft verurteilt, die er vollständig verbüßte.
Der Staatsanwalt argumentierte: »Die Jugendlichen waren nicht freiwillig dort, er hatte ihnen die Eltern genommen und damit die Möglichkeit, die Kommune zu verlassen.«

Auch die erwachsenen Mitglieder seiner Kommune hatte er dahin manipuliert, dass es sich für sie wie Weihnachten, Ostern und Geburtstag am selben Tag angefühlt haben musste, mit ihm und seiner zweiten Frau Sex haben zu dürfen. Das konnte auch für deren Nachwuchs, der ja ebenfalls der Kommune gehörte, ebenfalls nur eine Ehre sein.

Die Geschichte eines Serientäters ist nicht erzählt, indem man zwei Erfahrungen berichtet, denn jeder Kriminalfall ist ein Individuum, ebenso wie jeder Täter und jede betroffene Person.
Um im Fall Otto Mühl ein vollständiges Täterprofil erstellen zu können, müsste man zum Beispiel wissen, wie er seine Kindheit, seine Jugend und sein Erwachsenenleben erlebt und wahrgenommen hat. Man darf dabei nicht als Außenstehende/r denken. Zum Beispiel ist es möglich, dass er als Kind selbst misshandelt worden ist, was ihn jedoch nicht besonders beeinträchtigt hat. Dafür könnte er etwas erlebt haben, was er selbst als Trigger wahrgenommen hatte.
Außenstehende, also Laien, reden oft vom angeblichen „Racheengel“ und vom angeblichen „Satansbraten“ – sowas ist Nonsens, eben nur Film.
Man müsste wissen, ob sich Otto Mühl zum Zeitpunkt der Gründung der Kommune darüber im Klaren war, dass er Menschen missbrauchen und Seelen schänden würde, und was ihn letztlich dazu bewegt hat, seine Macht auszuspielen und gegen andere zu verwenden. Dass er sich erst im Jahr 2010 brieflich entschuldigt hat, deutet darauf hin, dass er sich über die jahrelangen Schmerzen, die er anderen zugefügt hat, nicht im Klaren gewesen sein könnte. Sicher waren das Vertrauen und die Macht, die er von den Kommunarden erlangt hatte stimmulierend für ihn.
Und seine zweite Frau? Hat sie von den Missbräuchen innerhalb der Kommune gewusst? Immerhin hatten erwachsene Kommunarden auch mit ihr Sex. Otto Mühl hatte doch eine Tochter mit spastischer Lähmung. Was wäre gewesen, hätten sich Kommunarden an ihr vergangen? Und wieso ist sie in nur wenigen Filmen zu sehen?
Nach der Rückkehr seiner USA-Reise hatte seine erste Frau ihn verlassen. Das könnte einer seiner Trigger gewesen sein, denn nach dieser Trennung hatte er beschlossen, die Zweierbeziehung generell in seiner Kommune zu verbieten.

Seit November 2022 ist der Film „„Servus Papa, see you in hell“ in den Kinos. Darin wird die Geschichte der Jeanne Tremsal erzählt, die in Mühls Kommune aufgewachsen ist.

Quelle: Otto Mühl in Wikipedia.

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Sexualprävention: Der deutsche Inzestparagraph ist veraltet

Aus der Bibel haben wir gelernt – ob man nun religiös ist oder nicht – , dass Adam und Eva sowie deren Söhne Kain und Abel die ersten Menschen unseres Planeten waren. Eva war die einzige Frau…: sind wir im Sinne der Bibel also alle »Brüder und Schwestern«, wie Geistliche uns immer wieder nennen? Sind wir alle miteinander verwandt? Dabei sagen doch Evolutiosforscher und Mediziner immer wieder, dass die Wahrscheinlichkeit, dass inzustös gezeugte Kinder behindert zur Welt kommen, sehr hoch ist, und dass durch Inzest Erbkrankheiten viel häufiger übertragen werden. Außerdem auch posttraumatische Belastungsstörungen (PTBS), die mit der Selbsttötung enden können. Zudem erleben viele Missbrauchsopfer Missbrauch entweder im Freundeskreis der Eltern, innerhalb der leiblichen Verwandten, seitens Stiefmutter oder Stiefvater oder gar seitens der leiblichen Eltern.

Dass man Straftaten nicht abschaffen kann, sollte einleuchten, immerhin haben wir Menschen Straftaten in Gesetzen verankert. Erst wenn man diese Gesetze wieder abschaffen würde, wären diese Straftaten keine strafbaren Handlungen mehr.
Ob eine Strafandrohung für eine Unterlassung „attraktiv“ ist oder nicht, entscheiden letztlich die Täterinnen und Täter, sofern sie zur Reflexion überhaupt in der Lage sind. Ähnlich beim Thema Mord (nicht Tötungsdelikte). Tatbestände eines Mordes sind zum Beispiel Heimtücke, niedere Beweggründe, und weitere.
Im Jahr 2021 lag die Mordrate in Deutschland bei 0,26 Fälle pro 100.000 Einwohner -das sind auf 1 Million Einwohner bereits 2,6 Morde pro Jahr. Das Strafmaß für den vollendeten Mord beträgt lebenslange Haft, das sind in Deutschland mindestens 15 Jahre, wenn nicht direkt die Besondere Schwere der Schuld festgestellt oder Sicherungsverwahrung verhängt wird. Und dennoch wird in Deutschland fast täglich vorsätzlich gemordet. Die ältesten Mordmotive der Menschheit sind übrigens Neid, Habgier und Eifersucht – und der laut Bibel erste Mord wurde begangen, als Kain seinen Bruder Abel erschlug.
Selbiges Prinzip ist es bei sexuellem Missbrauch. Selbst wenn man per Gesetz das Feuer so heiß machen würde, dass nur noch wenige sich in die Nähe des Feuers trauen würden, abstellen kann man Straftaten nie. Höchstens eindämmen. Und dafür genügt ein Gesetz leider oft nicht. Genauso, wie im Öffentlichen Verkehr NUR die Installation der „Bildchen“ zum Tragen des »Mundschutzes« sind zur Eindämmung der Pandemie beiträgt.

 

Bekannte Inzestfälle

Ein leider sehr prominentes Beispiel war Adolf Hitler, der aus einer Heirat zwischen Nichte und Onkel gezeugt wurde, also sein Vater war der Onkel seiner Mutter.
Was aber nicht ausssagt, dass alle „Inzestkinder“ gewaltverherrlichend sind.

Ebenfalls traurige Berühmtheit erreichte der Fall Josef Fritzl aus Österreich. Sein Fall ging im Jahr 2008 weltweit durch die Medien, weil eines seiner Kinder (damals 19 Jahre) in ein Krankenhaus musste. Dadurch wurde bekannt, dass er seine Tochter 24 Jahre lang, nämlich von 1984 bis 2008 in einem Kellerverließ unterhalb seines Hauses gefangen hielt, sie folterte und immer wieder vergewaltigte. Mit ihr zeugte er insgesamt sieben Kinder, von denen er drei ebenfalls im Kellerverließ gefangen hielt und sie ebenfalls vergewaltigte.
Zum Festhalten (aber kaum zu verstehen): er war von diesen sieben Kindern zugleich der Vater und der Großvater, und ihr Peiniger!!!

Ebenfalls im Jahr 2008 und im Jahr 2012 hatte ein junges Geschwisterpaar aus Sachsen vor dem Bundesverfassungsgericht und vor dem Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte geklagt.
Die beiden Halbgeschwister sind wegen Alkoholsucht der Mutter im Kindesalter voneinander getrennt worden. Als die beiden erwachsen geworden sind, hat die Mutter gewünscht, dass die Kinder einander kennenlernen.
Zum Zeitpunkt des Kennenlernens wussten beide allerdings von ihrem Verwandtschaftsgrad nichts. Ihrer Liebe zueinander sind zwei Kinder entsprungen. Der Vater beider Kinder war deshalb schon öfter im Gefängnis.

Auch ein weibliches Mitglied der früheren Musikgruppe „The Mamas & The Papas“ hat früher Inzest erfahren. Video: Mackenzie Phillips tells Larry King about Incest by her Father!

Und auch Donald Trump hat bereits als US-Präsidentschaftskandidat schon öfter im Beisein seiner Tochter Ivanka in einer TV-Show sexistisch von ihr geschwärmt.
Zum Beispiel sagte er in einer Talk-Show in ihrem Beisein: »Wäre sie nicht meine Tochter, würde ich sie daten«. In einer anderen TV-Show, sind beide gefragt worden, woran sie als erstes denken, wenn sie den anderen sehen. Ivanka hatte geantwortet: An »Hypo Real Estade (Immobilien und Aktien) und Golf«. Und Donald antwortete: An »Sex, aber das geht ja nicht« und lachte dabei. Zu sehen im Video: Donald Trump`s comments about daughter raise eyebrows
Mal ehrlich: ähnelt sie nicht optisch den Frauen, von denen er abstreitet, sie sexuell belästigt zu haben?

– Gerichtsurteil: Mutter musste für drei Jahre ins Gefängnis, weil sie 132 mal mit ihrem (erwachsenen) Sohn geschlafen hatte

– „Er war der perfekte Geliebte“, sagte eine Mutter in diesem Artikel aus dem Jahr 1991 über ihren (erwachsenen) Sohn

– „Ich bin verliebt in meinen Sohn und wir haben irren Sex!“, sagte eine Mutter in diesem Artikel der Münchner Abendzeitung

 

Rechtslage in Deutschland

In Deutschland definiert der Gesetzgeber im § 173 des Strafgesetzbuches (StGB) lediglich den Vaginalverkehr zwischen leiblichen Verwandten (Mutter-Sohn, Vater-Tochter, Voll-, und Halbgeschwistern, Großeltern usw.) als Inzest und stellt diesen unter Strafe. Ebenfalls unter Strafe stehen Nötigung (§ 240 StGB), alle anderen Sexualdelikte und andere.
Der Vaginalverkehr (Beischlaf,) unter Verwandten gerader Linie ist deshalb verboten, weil nur beim Vaginalverkehr Kinder gezeugt werden, und nur darum geht es bei diesem Paragraphen. Also, um zu verhindern, dass inzustös gezeugte Kinder behindert geboren werden. Andere sexuelle Praktiken bleiben rechtlich unberührt., dazu zählen Petting unter Verwandten ersten Grades (auch Zungenküsse), Oralverkehr, Analverkehr, und gleichgeschlechtlicher Sex. Außerdem müssen alle Beteiligten mindestens das 18. Lebensjahr vollendet haben. »Abkömmlinge, die zur Tatzeit jünger als 18 Jahre waren, werden nicht bestraft, sondern lediglich die Anstiftung und die Beihilfe«, also beides von einer dritten Person ausgehend.

Viele Menschen sind der Ansicht, sexuell ausreichend aufgeklärt zu sein. Jeder Mensch, der mehrmals sexuelle Erlebnisse erfahren hat, weiß, dass es mit dem Aufhören umso schwieriger ist, wenn man sich gemeinsam in Extase befindet. man darf Verwandte ersten Grades, also gerader Linie, auch anal und oral leben, soll aber vom Vaginalverkehr ablassen? Wie sehen dies überhaupt Familienmitglieder, die bereits sowieso mehr Emotionen als »üblich« zueinander verspüren, immerhin gibt es auch Verwandte, die einvernehmlich miteinander schlafen? Manche Psycholog*innen proklamieren, dass der Sex innerhalb der eigenen Familie viel emotionaler ist als der Sex mit Menschen außerhalb der Familie.

Der § 173 im Strafgesetzbuch:

Rechtslage Inzest in Deutschland

 

Rechtslage in Europa

In Österreich und in der Schweiz ist der Inzest (vaginal) ebenfalls verboten. In Portugal, in Spanien, in Frankreich, in Belgien, in den Niederlanden, in Dänemark, in Russland und in der Türkei ist der vaginale Beischlaf zwischen volljährigen Verwandten nicht strafbar. In Frankreich wurde die Strafbarkeit von Inzest mit dem Code pénal francais im Jahr 1810 abgeschafft, aber Inzest mit genötigten Minderjährigen im Jahr 2010 wieder als Straftatbestand eingeführt (Quelle: Wikipedia).

Rechtslage Inzest in Europa

Der Deutsche Ethikrat hat im Jahr 2014 eine Neuauflage des sogenannten „Inzestparagraphen“ gefordert, diese Neuauflage wurde abgelehnt.
Entscheidend für die Ablehnung des Antrages des Etikrats war das Argument der Fehlbildungenrate, also die Rate derer Kinder, die durch Inzest behindert geboren werden.
Zum Beispiel hieß es in der Begründung (Zitat): »Bei einer gewöhnlichen Schwangerschaft zwischen nicht-blutsverwandten Partnern liege das Risiko für eine Fehlbildung zwischen zwei und vier Prozent. Bei Halbgeschwistern liege es zwischen 15 und 20 Prozent, bei Vollgeschwistern bei 25 Prozent.»
Mehr dazu in diesem Artikel von strafrecht.de

Kriminalität wird häufig an der Statistik gemessen. Das Verbot der Ausübung des Vaginalverkehrs mit Familienmitgliedern soll verhindern, dass behinderte Kinder gezeugt werden. Das ist nicht etwa gegen Menschen mit Händicap gerichtet, die nicht geboren werden sollen, sondern der Gesetzgeber will mit diesem Verbot verhindern, dass Kinder behindert gezeugt werden.
Wem soll die aktuelle Rechtslage in Deutschland aber nutzen, wenn es genügend andere legale sexuelle Praktiken innerhalb der Familie gibt?! Viele Menschen wissen, dass man in Extase anders reagiert als im „Normalzustand“, gemeinsam sowieso (Beispiel: Gruppendynamik). Wenn man also erst mal angefangen hat, möchte man den „Mitstreiterinnen“ oder „Mitstreitern“ etwas bieten und es zu Ende bringen.

Man könnte aber auch (Redewendung) „Das Pferd von hinten aufsäumen“ und auch in Deutschland alles, auch Vaginalverkehr, erlauben, aber entsprechende Aufklärungskampagnen und Aufklärungsmaßnahmen aufnehmen.
Die Vergangenheit hat aber gezeigt (siehe HIV/AIDS und Corona), dass es viele gut gemeinte Ansätze in Form von TV-Kampagnen gibt, aber nichts wird geradeaus durchgeführt. Inzwischen haben viele Menschen mindestens einmal im Leben gehört, dass Kondome schützen – kann man mal machen. Inzwischen haben auch viele Menschen gehört, dass eine Corona-Impfung schützt. Aber auch hier werden immer noch abstruse Verschwörungstheorien verbreitet, auch bei Themen, die Sex betreffen. Unter uns: zu mir persönlich hat noch niemand gesagt »Sorry, Chef, davon habe ich keine Ahnung!« Alle haben davon Ahnung.

Also auch Eigenverantwortung bei allen Themen, welche die Sexualität betreffen?
Nein, nicht bei allen. Beispielsweise die sexuelle Nötigung, die Vergewaltigung, der sexuelle Missbrauch von Kindern und auch das Nachstellen (Staling, § 238 StGB) sind ja alles eigene Paragraphen mit eigenen Straftatbeständen. Deshalb bleibt der § 173 StGB hiervon unberührt.
Ali Al-Zand und Jan Siebenhüner haben im Jahr 2007 ein 62-seitiges Gutachten zur Vereinbarkeit von § 173 StGB mit dem Grundgesetz der Bundesrepublik Deutschland veröffentlicht. Die beiden Autoren beziehen sich darin auf Artikel 6, Absatz 1 im Grundgesetz b(Ehe für alle) und auf Artikel 2 (Recht auf die freie Entfaltung der Persönlichkeit, Recht auf Leben und körperliche Unversehrtheit).

Meiner Ansicht nach ist der deutsche § 173 StGB (ich bin kein Jurist) in einer Zeit geschaffen worden, in der alles ganz schnell gehen sollte.
Wieso bestraft man Menschen, die sich im Erwachsenenalter kennen- und lieben gelernt haben und zum Zeitpunkt ihres Kennenlernens von ihrer Verwandtschaft nichts wussten? Und Konstellationen, bei denen alle Beteiligten a) volljährig sind und b) die weiblichen Parts unfruchtbar sind und c) alle freiwillig vaginal miteinander verkehren, können niemanden schänden und sollten deshalb straffrei sein.
Heterosexuelle Familienverhältnisse, bei denen die Frau fruchtbar ist, ohne dass Nachwuchs gezeugt wurde, könnten anstatt Geld- oder Bewährungsstrafe mit richterlicher Anordnung zur Sterilisierung binnen kürzester Zeit geahndet werden.
Ich persönlich bin für ENTWEDER alles erlauben und präventiv aufklären ODER alles verbieten, auch Petting. Europaweit betrachtet liegen wir in Deutschland ziemlich weit hinten.

Es bleiben Fragen offen, zum Beispiel:

– Wie viele Kinder und wie viele Frauen werden in Ländern, in denen Inzest erlaubt ist, von Familienmitgliedern sexuell missbraucht oder vergewaltigt?
– Wie viele durch Inzest gezeugte Kinder werden in diesen Ländern behindert geboren?
– Und wie lautet die Meinung der jeweiligen Gesellschaft dieser Länder zum Inzest?
– Findet in den genannten Ländern Sexualprävention auch zum Thema Inzest statt, zum Beispiel auch in den Schulen?

Meines Erachtens gehört dieses Thema nach Brüssel, wo ein europaweit geltendes Gesetz geschaffen werden sollte. Für die Prävention von HIV/Aids und dür die DSGVO hat`s ja auch funktioniert.

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Das „Querdenker“-Syndrome

Sie stören, wo sie nur können, sie versuchen ständig, uns ihre Ansichten aufzuzwingen, und vor allem: jede/r von uns hat von ihnen oder „von denen“ schon mal gehört. Genau, es geht um sogenannte Querdenker.

»Einfach denken ist eine jute Jabe Jottes!«
– Conrad Adenauer –

Jede Tat – ganz gleich, welcher Natur – ist immer nur objektiv. Was wir also sehen, ist quasi “Die Spitze des Eisberges“. Was sich darunter verbirgt, bezeichnet man manchmal zurecht als “Abgründe“, siehe DarkNet.
Grundsätzlich spricht nichts dagegen, ein Thema oder eine Sache zu hinterfragen, von etwas die “Quersumme“ zu ziehen, um beispielsweise zu reflektieren, wo man sich gerade befindet. Nur so lernt man, das ist eine andere Art als Auswendiglernen und trotzdem nicht verstanden zu haben.
Grundsätzlich täte dies so einigen Menschen sicher mal gut – besser, als permanent immer nur nach vorne zu schauen und aus eigenen Fehlern nichts zu lernen.
Sogenannte “Querdenker“ nennen sich selbst “Querdenker“, sie bezeichnen sich selbst auch als “Andersdenker“ und sehen sich anscheinend auch als “Retter der Nation“, als ob die Welt auf sie gewartet hätte. Dabei gehen viele sehr penetrant vor.

“Querdenker“ behaupten zum Beispiel, dass von den Impfungen nur Lobbyisten profitieren würden. Oder auch, dass man uns alle nur impfen wolle, um uns zu überwachen. Manche behaupten sogar, wir würden mit den Impfungen gleichzeitig gechiped, um uns zu überwachen. Das wäre noch dramatischer als im Film „Louis und seine Außerirdischen Kohlköpfe“ aus den 1970er Jahren. Und wieder andere behaupten, man habe im Dezember 2019 in Wuhan extra eine Fledermaus auf die Menschheit losgelassen, um die Menschheit auszurotten. Und es gibt die These, dass es Corona gar nicht gäbe, sondern lediglich einer Tierhandlung in Wuhan entspringe. Und wir sollen doch bitteschön alle abwarten, denn Corona sei zu einem späteren Zeitpunkt, wenn alles aufgedeckt sei, nichts anderes als eine Grippe-Welle.

Es sind Strukturen sogenannter “Reichsbürger“ zu erkennen, die zum Beispiel vor wenigen Jahren die These verbreitet haben – als Begründung ihres “Reiches“, wie es schon lange nicht mehr existiert – nämlich, dass wir alle nur “Personal“ seien, dies sage unser PERSONALausweis doch schon aus. Aha. Darin steckt aber auch das Wörtchen PERSONA, was nichts anderes bedeutet als Identität, und eine PERSON ist ein Mensch. Mittlerweile kann man ja sogar den Fingerabdruck in den Personalausweis eintragen lassen, die DNA fehlt noch. Aber selbst wenn dem auch noch so wäre: wie sollte dann jemand Daten über uns erheben? Ach ja: wahrscheinlich die Außerirdischen via GPS.
Bereits während der 1990er Jahre haben Rechte, die zum größten Teil mit dem Mauerfall ans Tageslicht gekommen sind, weil die DDR alles Negative unter den Tisch kehren ließ, behauptet, dass der Holocaust nie stattgefunden habe. Dabei erzählen nicht nur Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, sondern auch noch bestehende Lager, eine ganz andere Geschichte – wenngleich manchen Lagern nach knapp 70 Jahren der Verfall droht. Außerdem erfährt man von sogenannten „Verschwörungstheoretikern“, dass die Landung des ersten Menschen auf dem Mond nie stattgefunden habe. Dieser Schuhabdruck, so wird begründet, könne auch von jemand anderem sein.
Stimmt, dieser Stiefelabdruck könnte auch von jemand anderem sein, wir haben ja sowieso keine Möglichkeit, um auf den Mond zu fliegen und nachzusehen.

Also alles nur Panikmache, die widerum “Querdenker“ den Andersdenkenden unterstellen. Manche “Querdenker“ kommunizieren über das des Eltern- Ich und bemächtigen sich der Erziehung von Andersdenkenden, zum Beispiel mit »Halten Sie den Mund, Sie machen sich lächerlich!« oder mit »Du warst bestimmt auf der Baumschule, bei deinem Wissen!«. Sie stellen sich und ihr Wissen also über das der Anderen und sich selber über Andere. Wieder andere “Querdenker“ schreiben im Internet Befürworter der Maßnahmen in privaten Nachrichten an, sie drohen ihnen sogar. Und manch andere machen bei ihren persönlichen-, und tätlichen Angriffen auch vor Journalistinnen und Journalisten und selbst vor Beamtinnen und Beamten der Polizei nicht halt, sie bewerfen sie sogar mit Flaschen und mit Steinen und verbreiten deren Privatanschrift und die von Politikerinnen und Politikern im Internet, mit dem Aufruf, die »mal klar zu machen!«. Und der #HassImNetz wird seit Jahren verstärkt ausgelebt, beispielsweise mit »Drecksfotze!«.
Und wenn das nicht genügen würde, mischen sie sich ins politische Geschehen ein, zum Beispiel im Ahrtal oder auch an der Grenze Polen/Belarus, und schüchtern auch dort die Menschen ein, die einst mit guten Absichten aus tiefstem Herzen gekommen sind, um sie für ihre Zwecke zu gewinnen. Also, um ihnen Angst zu machen, um sie dadurch für eigene Zwecke zu missbrauchen.
Dennoch sollte man von Pauschalisierung absehen: bei einer Demonstration mit 20.000 Teilnehmerinnen und Teilnehmern denken nicht alle dasselbe, sondern nur im Kern, und sie verrichten nicht alle dieselbe(n) Tätigkeit(en).

Um eine Gegenmeinung zu finden, benötigt man mindestens zwei Menschen. Unter den “Querdenkern“ befinden sich bei Weitem nicht nur Menschen aus den untersten Gesellschaftsschichten, auch manche Ärzte und Virologen bestreiten die Existenz dieses Virus. Und auch Menschen, die einst im Sicherheitsapparat der Bundesrepublik gearbeitet haben, darunter ehemalige Polizeibeamte und auch ehemalige Offiziere der Bundeswehr, zweifeln die Existenz dieses Virus an und kommandieren Andersdenkende herum.

Bei der Größe eines jeden Virus sprechen wir von Nanometern, nicht von Millimetern. Um einen sichtbaren Vergleich vor Augen zu haben: 1 Million (1.000.000) Coronaviren sind gebündelt gerade mal so groß, wie eine Erbse. Nun müsste man “Querdenkern“ ihrer Aussage nach erst mal beweisen, dass das, was man unter dem Mikroskop sieht, tatsächlich vorhanden ist. Nachvollziehbar, denn jedes Virus ist wegen seiner geringen Größe nicht makroskopisch, sondern mikroskopisch, weil nur unter dem Mikroskop sichtbar. Wenn ein Virus makroskopisch, könnte man es anfassen und wäre somit ein körperlicher Gegenstand im Sinne des Paragraphen 90 im Bürgerlichen Gesetzbuch (BGB),Und was man nicht anfassen kann, ist auch nicht vorhanden – eigentlich ganz logisch! Selbes Prinzip wie mit dem Stiefelabdruck auf dem Mond.

Die Inhalte der Nachrichten von “Querdenkern“ sind immer negativ. Die Nachrichten selbst kann man so herum und so herum drehen, aber die “Querdenker“ wollen ja schockieren und aufwühlen, Menschen verunsichern.
Deren Nachricht lautet zum Beispiel, dass wir alle mit Corona (Ziat) »…, nur verarscht werden!«, ist aus der Sicht der “Querdenker“ eine Erkenntnis, also eine positive Nachricht, ein Wissensschatz! Indem sie solche Nachrichten verbreiten, meinen sie es also nur gut!

In Deutschland leben knapp 12 Millionen Kinder (12.000.000). Im Jahr 2016 lebten in Deutschland etwa 1,2 Millionen Demenzkranke (1.200.000) zusätzlich der Menschen mit jeglicher psychischer-, und geistiger Beeinträchtigung, sei es Menschen mit Handycap, mit Burn-Out, mit Aperger-Syndrome (eine Form des Autismus), mit Schizophrenie, mit Borderline-Syndrome, und viele andere. In der Summe gehen wir auf Nummer Sicher mit der These, dass jeder vierte Mensch auf unser aller Schutz angewiesen ist. Kinderschutz sowieso, denn Kinder sind unsere schwächsten Mitbewohner der Gesellschaft, zumindest körperlich – es ist erstaunlich, wozu Kinder in der Lage sein können, wenn man sie lässt..Alle anderen Personengruppen sind mental beeinträchtigt, teilweise psychisch, teilweise geistig, manche beides.
Deshalb haben wir Gesellschaft haben die ehrenwürdige Aufgabe, uns um alle schutzbedürftigen Personen zu kümmern.
Druck erzeugt bekanntlich Gegendruck. Es bringt also überhaupt nichts, wenn man auf Menschen zugeht und ihnen aufzeigt, dass sie aufgrund ihrer Unsicherheit ein böser Mensch sind – unentschlossene Menschen sind eben einfach nur unentschlossen, mehr nicht. Nur, wenn man den Menschen zuhört und sich deren Sorgen und Nöten annimmt, erreicht man, dass man selber erhört wird. Ausnahmen wird es immer geben, man wird nie 100 Prozent erreichen!

Menschen zu helfen, ist eine Selbstverständlichkeit. Wie aber soll und möchte man Menschen aber helfen, die ihrer eigenen Wahrnehmung nach nicht auf Hilfe angewiesen sind, sondern alles anfeinden, was nicht bei Drei auf dem Baum ist, und was nicht ihrer Ideologie entspricht?! Möglicherweise sehen viele “Querdenker“ etwa Gleichgesinnte,nach dem Motto »Und? Glaubst mir jetzt?«
Angst ist kein Phänomen und auch nichts Böses. Sondern Angst ist eine Krankheit, die therapierbar ist. Ein Mensch, der sich fürchtet, ist definitiv kein böser Mensch, sondern ein Mensch wie wir alle. Und kein Mensch ist als Täter geboren worden, sondern zum Täter wird man meist im Verlaufe der verschiedenen Entwicklungsstadien geprägt, nämlich gesamte Kindheit und Jugend bis zum Dasein als erwachsener Mensch.

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Corona als Sündenbock

Erinnert sich noch jemand an die ersten Fernsehbilder aus den Nachrichten im Dezember 2019 in Wuhan? Hat man dort die Bürgerinnen und Bürger mit Lebensmitteln an den Fenstern versorgt oder hat man sie im Stich gelassen? War dort während des Lockdowns zum Jahresbeginn unserer Zeit auch die Rate der häuslichen Gewalt gestiegen? „Corona als Sündenbock“ weiterlesen

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Gesellschaft

Wird beispielsweise auf jemand mit einem Messer zig-fach eingestochen, sodass die geschädigte Person verblutet, fällt es uns schwer, zu glauben, dass es nicht mindestens versuchter Mord gewesen sein soll. Straftaten dieser Art sind aber in der Realität auch schon als Totschlag verhandelt worden. Abgewogen wird unter anderem auch, ob die Täterin oder der Täter in den privaten Wohnbereich der geschädigten Person eingebrochen ist, ob sie bzw. er eventuell alles akribisch geplant und sich bereits vor der Tat Zugang verschafft hat, zum Beispiel mittels eines Schlüssels.
Würde die Täterin bzw. der Täter ihre/seine Tat mit „Ich hab`s ja nur gut gemeint“ rechtfertigen wollen, müsste die darauf folgende Frage „Mit wem?“ lauten. Schon alleine, dass die Aussage mit “Ich…“ beginnt, lässt darauf vermuten, dass die Person, die die Tat ausgeübt hat entweder im eigenen Interesse gehandelt hat oder zu wissen glaubte, was für die andere Person gut ist und was nicht.

Die Definition des Paragraph 211 nach deutschem Strafgesetzbuch lautet folgendermaßen:

(1) Der Mörder wird mit lebenslanger Freiheitsstrafe bestraft.
(2) Mörder ist, wer
aus Mordlust, zur Befriedigung des Geschlechtstriebs, aus Habgier oder sonst aus niedrigen Beweggründen,
heimtückisch oder grausam oder mit gemeingefährlichen Mitteln oder
um eine andere Straftat zu ermöglichen oder zu verdecken,
einen Menschen tötet.

Originaltext aus: https://www.gesetze-im-internet.de/stgb/__211.html

Unter “…, niedrigen Beweggründen“, womit sprichwörtlich “die unterste Schublade“ gemeint ist, die sich auf die Bedürfnis-Pyramide nach Maslow oder auch “Maslow-Pyramide“ bezieht. Gemeint sind demnach Schlafen, Essen, Trinken, Sex… (siehe “Geschlechtstrieb“).
Weiter “heimtückisch“, “grausam“, “oder mit gemeingefährlichen Mitteln“. Wir sind uns sicher darüber einig, dass eine Person, die aufgrund mehrerer Stiche verblutet, möglicherweise auf grausame Weise getötet wurde, “elendig verreckt“, würde man im Volksmund sagen. Was aber, wenn die Täterin bzw. der Täter die Tat im berauschten Zustand ausgeübt hat oder unzurechnungsfähig gewesen ist? Als Unzurechnungsfähigkeit werden Alkoholgehalt im Blut von mindestens 3 Promille oder auch seelische oder geistige Unzurechnungsfähigkeit bezeichnet, etwa wenn die Täterin oder der Täter zum Zeitpunkt auch vor- und nach der Tat zwar nach dem Gesetz erwachsen ist, aber Ansichten eines Kindes vertritt.

Der Paragraph 211 des deutschen Strafgesetzbuches ist nur einer von mehreren Dutzend, die ein Verbrechen definieren – also Taten mit Strafmaß nicht unter 1 Jahr für Verbrechen, Vergehen werden übrigens mit Freiheitstrafe “mit Mindeststrafe weniger als 1 Jahr oder Geldstrafe“ geahndet.

 

Die Schutzpolizei erscheint zum Beispiel auch, wenn Gefahr in Verzug ist. Alle Beamtinnen und Beamte der Schutzpolizei sind entsprechend geschult worden, um auch “zwischen den Zeilen“ sozusagen heraushören zu können, ob die anrufende Person, die sich am Telefon die geschädigte Person ausgibt, diese auch tatsächlich ist und aus Angst etwas für sich behält.
In vielen Krimis gibt es ohne Mord keine Leiche, so viel zum Klischee. Im realen Leben kommt die KriPo zum Beispiel auch bei versuchtem Totschlag – dieser könnte sich immerhin im Laufe der Ermittlungen als versuchter Mord oder Mord herausstellen.

Weshalb interessieren wir uns eigentlich für die Arbeiten der Polizei und der Justiz? Genügt es uns, wenn wir als Fernsehzuschauer auf eine Reise mitgenommen werden, und dabei uns mehr gezeigt wird, als den Fernseh-Kommissaren? Oder möchten wir tatsächlich das Gefühl bekommen, schlauer als die Polizei zu sein, ähnlich wie beim Fußball: „Den hätte ich schon reingeschossen, als ich noch Kind war!“. In Wahrheit würden es die meisten von uns keine 10 Minuten lang mit einem Profi-Fußballer aufnehmen können.

Und was ist mit dem Täterprofil, während wir Krimis lesen oder schauen? Sind sich die meisten von uns denn nicht sicher, den wahren Täter zu kennen, sofern wir nicht auf die Uhr schauen? Verlassen wir uns dabei unsere Wahrnehmung oder orientieren wir uns nach dem, was wir kennen? Viele Serienmörder jedenfalls folgen einem immer währenden Muster, und dabei verarbeiten die meisten etwas Bestimmtes aus deren Vergangenheit. Zum Beispiel hat ein Mann zwischen den Jahren 2010 und 2912 in Köln mehrere Frauen getötet, deren Haare blond gewesen sind. Für uns Außenstehende vermag es kurios vorkommen, so als würde man nach einer negativen Frau namens “XY“ Frauen töten, die denselben Vornamen tragen. Aber so war es nicht, und es war vor allem SEIN MOTIV, seine Rechtfertigung, nach seinem Verständnis: seine Mutter hatte blondes Kopfhaar, und sie war alleinerziehend und hatte regelmäßig Männerbesuch, wobei er mit seinen Belangen und vor allem mit seiner Persönlichkeit als Kind außen vor gelassen wurde.

Was macht einen Täter eigentlich aus? Was macht einen überhaupt zum Täter, ob nun zum Sexualtäter oder zum Gewalttäter, oder beides?
„In jedem von uns steckt immer noch ein Tier“, sagen viele. Der erste Mord der Menschheitsgeschichte war der sogenannte “Brudermord“, der sich auf die Bibel bezieht, weil Kain seinen Bruder Abel im Streit ermordete, er hatte den Tod seines Bruders missbilligend in Kauf genommen, er hat auf ihn eingeschlagen, es war ihm egal, ob er dabei sterben würde. Hoppla! Ist Töten also etwas menschliches? Jedenfalls sind seither Neid, Habgier und Eifersucht die ältesten Mordmotive der Menschheit.
“Du sollst nicht töten“, “Du sollst nicht lügen“, “Du sollst nicht stehlen“, “Du sollst nicht ehebrechen“, “Du sollst nicht begehren deines nächsten Weib“…, ist ja gut, die Hälfte aller Gebote sind beisammen, die kennen wir auch alle. Zumindest haben die fast alle von uns schon mal gehört, manche von uns im Kindergarten, manche von uns in der Schule, manche von uns erst im späteren Schulleben, manche anscheinend gar nicht. Ohne einen auf Pfarrer zu machen: warum wird dann getötet und gemordet, wo doch die meisten von uns die 10 Gebote kennen?
Das Brechen von Regeln ist sowas wie eine Kehrseite in uns, auch das Böse reizt uns, womit wir eigentlich schon wieder bei der Bibel wären, man denke an Adam und Eva im Paradies, als die Schlange Eva bekehrte, den vergifteten Apfel zu essen.

Sind wir doch mal ehrlich: wir wollen belogen werden. Dem meisten von uns geht es lediglich um die Befriedigung unserer Neugier und unserer Sensationslust: Tür aufmachen, mal kurz riechen und gaffen, wenn es uns aber aus irgendeinem Grund zu heikel, zu ekelhaft oder zu hässlich wird, schnell still und heimlich verdrücken. Ohne vielleicht auch nicht mal die Tür von außen wieder schließen. Mit der Einstellung möchten Hobby-Psychologen Täter behandeln? Am besten erst gar nicht lange damit aufhalten, um als außenstehende Person zu bestrafen, aber gleichzeitig sich selber zu schützen, oder? Genau diesem Verhalten sind viele Gewalt- und Sexualverbrecher bereits in ihrer Kindheit begegnet, und genau dieses Verhalten hat sie doch erst zu Tätern werden lassen.

Um ein Beispiel als Grund für eine Täterschaft stellen wir uns die Kindheit eines jeden Menschen in Zahlen, Statistiken vor (es könnte Ekel entstehen).

Beginnen wir mit dem Säuglingsalter, das bis zum Ende des ersten vollendeten Lebensjahres entsteht. Ab dann beginnt das Kleinkindalter, das in der Regel bis Ende des fünften Lebensjahres, ab dann beginnt die Kindheit, die widerum bis zur Pubertät dauert, bei Jungen ist das in etwa ab Beginn des 13. Lebensjahres, ab dann wiederum beginnt das Zeitalter des Heranwachsenden.
Viele Erwachsene (meist kinderlos?) scheinen die einzelnen Phasen nicht mehr wahrzunehmen. „Na und? Sitze ich mit einer Arschbacke ab“, sagen jedenfalls manche. Je älter man wird, desto häufiger rechnen manche Erwachsene nur noch in 10er-Schritten – dass der Unterschied zwischen 50 und 40 Lebensjahren nicht mehr so groß wie der zwischen 20 und 30, leuchtet ein. Das Ratio von vielen Erwachsenen ähnelt sich jedoch mit dem Ratio eines Kindes, nämlich in der Wahrnehmung, also auch im Vorstellungsvermögen: sowohl Kleinkinder, Kinder und Jugendliche als auch Erwachsene denken – salopp ausgedrückt – in 100 Prozent, nach dem Motto “Meine Lebensjahre sind hundert Prozent“. Wenn also einem Kind (hier nach unserer Darstellung 6-14 Jahre) drei Jahre lang im näheren Umfeld etwas Unmenschliches widerfahren ist, dann sind das hier in unserem Beispiel genau 37,5 Prozent, die diesem Kind von seiner Kindheit fehlen, weil es in seiner Entwicklung gestört worden ist.
Stellen wir uns nun die körperliche und geistige Entwicklung mit all ihren Phasen bildlich in Form von zwei Papierhäusern vor (dient dem Zweck). Für das erste Haus erstellen wir ein Fundament in beliebiger Größe (Säuglingsalter, 1 Jahr), dieses Fundament erstellen wir wie gewohnt im Erdboden. Wir bauen darauf mittig stehend 2 Zimmer (Kleinkindalter). Darauf stellen wir mittig stehend acht kleinere Zimmer (die Kindheit), und darüber dann die kürzere Zeit des Heranwachsens. Das andere Haus bauen wir, wie wir es kennen, mit einem Fundament, und darauf alle Stockwerke in gleicher Breite und gleicher Höhe, wobei die Raumaufteilung getrost variieren kann.

Wozu ein Beispiel dieser Art? Bei diesem Profil geht es nicht – wie man annehmen könnte – um ein Kind, an welchem sich ein fiktiver Täter vergangen hat, sondern um das Profil eines Täters, um das, was ihn zum Täter gemacht haben könnte. Nicht jeder Mensch, der traumatisches erlebt hat, wird automatisch zum Täter, jedenfalls nicht, wenn Fachmenschen frühzeitig Entwicklungsstörungen feststellen und sowohl menschlich als auch mit fachlichem Wissen bestmöglich gegensteuern, ohne die Entwicklung weiterhin aufzuhalten. Deshalb auch die bildliche Darstellung in Form von zwei Häusern: die erste Variante wäre die “ungesunde“ Variante, die zweite wäre “gesund“ oder sagen wir als Laien “normal aufwachsend“. Dass es auch darüber unterschiedliche Interpretationsmöglichkeiten gibt, ist auch klar, ginge aber hier an dieser Stelle viel zu weit in die Tiefe.

Vollkommen nachvollziehbar, dass obiges Beispiel schon alleine wegen des Wortes “Kind“ im Zusammenhang mit “Täter“ so mancher Leserin bzw. manchem Leser an die Nieren gegangen ist. Ein Buch kann man zuklappen, einen Text kann man zerreißen, das Fernsehprogramm kann man umschalten oder den Fernseher ausmachen. Ein Tatort ist nur das Objektive, ab da fängt die eigentliche Arbeit erst an, und was früher die Romanfigur Sherlock Holmes mit seinem Assistenten Watson, gemeinsam, aber nur zu zweit, erledigt hat, spaltet sich heute in verschiedene Bereiche, wie die Kriminaltechnik, Kriminalwissenschaften, Kriminalistik, Kriminalpsychologie, und etliche andere Unterbereiche.
Kriminalisten wie die von der Kriminalpolizei, und Fall-Analytiker, also Profiler, sind diejenigen, die sich als erstes mit der Psyche des Täters befassen, sofern sie für die Mordkommission tätig sind. Selbstverständlich können auch der erfahrenste Polizeibeamte und auch der erfahrenste Psychologe “nur“ von dem ausgehen, was sie aus zig Fachbüchern gelernt und selbst erlebt haben: auch sie können einem Menschen nur vor den Kopf schauen, dabei also auch Fehlentscheidungen treffen. Und, wie es so oft der Fall ist, wenn man den gesamten Teppich ausrollt: erst dann sieht man selbst beim dreckigsten Teppich noch ein paar saubere Flecken.
Um in diesem Zusammenhang nochmal mögliche Täterschaft anzusprechen, gibt es auch Menschen, die während ihrer so wichtigen Jahre in der Entwicklung gelernt haben, Manipulation gegen andere als Waffe und vor allem für eigene Zwecke einzusetzen (erinnern wir uns oben an die Rechtsdefinition des §211 StgGB), Menschen mit dieser Eigenschaft definiert man als Psychopathen. Der Soziopath empfindet nichts, während er seine Opfer schändet.
Was Menschen, Tiere und Sachen im Sinne des Gesetzes sind, ist in unseren Gesetzestexten nachzulesen. Auch Psychopathen und Soziopathen lassen sich nicht anhand eines einzigen Satzes definieren, auch darüber sind dutzende Fachbücher geschrieben worden. Menschlich gesehen sind es Menschen – kein Zweifel, dass diese Art von Mensch in der Gesellschaft nichts mehr zu suchen hat. Und dennoch sind es Menschen.

Es sind also auch jede Menge Themen und jede Menge individuelle Menschen, die es wert sind, über sie zu schreiben.

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